Sekundäranalyse
Bereits im Jahr 2050 werden nach aktuellen Schätzungen 13% der deutschen Bevölkerung mindestens 80 Jahre alt sein. Im Jahr 2015 waren es im Vergleich dazu nur 5%. Über zwei Drittel dieser Altersgruppe sind Frauen und die meisten von ihnen leben allein im eigenen Haushalt.
Neben der demographischen Entwicklung und der Wohnsituation der Senioren wurden im Rahmen der Sekundäranalyse sowohl die aktuelle Ernährungssituation als auch Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten untersucht. Außerdem wurden Daten zum Informations- und Mediennutzungsverhalten als Basis für die Primäranalysen genutzt.
Qualitative Interviews
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Sekundäranalyse erfolgte die Auswahl der Interviewpartner. Im Rahmen der Primäranalyse wurden insgesamt 15 Personen im Alter zwischen 75 und 85 Jahren in qualitativen Interviews befragt. Die Senioren wurden am Institut für Biomedizin des Alterns in Nürnberg sowie in der geriatrischen Tagesklinik des Krankenhauses Barmherzige Brüder in Regensburg befragt. Folgende Themen waren Teil der problemzentrierten Interviews:
- Alltägliche Ernährung: Auswahl, Zubereitung, Esssituation
- Einkaufsverhalten in Puncto Lebensmitteln: Bezugsquellen, Auswahl
- Gesundheitsvorsorge: Nahrungsergänzung, Präparate
- Informationsverhalten zum Thema Ernährung: Medienauswahl, Netzwerke
- Vorstellung zur zukünftigen Ernährungsversorgung: Produktangebot und Dienstleistung
Fokusgruppen-Diskussionen
Alle Interviews wurden ausführlich analysiert. Am Ende dieses Prozesses wurden zentrale Kernaussagen und Hypothesen zu den erfragten Themen gebildet, die den Fokusgruppen-Diskussionen als Diskussionsleitfaden dienten.
Im Rahmen von Fokusgruppen-Diskussionen wurden Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen befragt und gebeten, ihre Expertise in die Studie einfließen zu lassen. Die Teilnehmer kamen u.a. aus den Bereichen der Ernährungspsychologie, der Ernährungswissenschaft, der Gerontologie, der Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen oder aus dem Bereich "Ambient-Assisted-Living":
Ingrid Hastedt (Kuratorium Deutsche Altershilfe), Tino Städtler (Arbeiter-Samariter-Bund e.V.), Martin Swoboda (Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.), Dr. Bodo de Vries (Johanneswerk), Prof. Dr. Susanne Wurm (Institut für Psychogerontologie, Universität Erlangen, Nürnberg), Prof. Dr. med. Rainer Wirth (Universitätsklinik Marienhospital Herne), Stefan Göhler (Hausnotrufsysteme Tunstall GmbH), PD Dr. med. Thomas Ellrott (Institut für Ernährungspsychologie, Universität Göttingen), Ralf Oberle (apetito consult).